
09.10.–06.11.2020
Shuvo Rafiqul
In seiner Einzelausstellung Helicopter Landing widmet sich Shuvo Rafiqul gänzlich der Malerei und umschreibt seinen Arbeitsvorgang ähnlich dem eines Regisseurs. Die Ideenfindung entsteht meist zufällig, intuitiv, gespeist aus Filmen, Musik, Alltagserlebnissen, Medienberichten oder Stadteindrücken von stundenlangen Spaziergängen. Dieses Konglomerat aus Erinnerungen und deren Fragmente fasst Shuvo Rafiqul schließlich zu mehreren Bildern zusammen. Dabei gibt es jedoch kein Narrativ, viel eher finden sich zahlreiche Gegensätze, die einen ständigen Perspektivenwechsel einfordern, sowohl für die Betrachter*innen, als auch für den Künstler selbst. Bei Rafiqul bedingt sich dieser unter anderem durch seine Arbeitsumstände, räumlich auf eine 2 x 2 Meter Fläche beschränkt: Da er zurzeit kein Atelier hat, arbeitet er meist am Boden auf A4 großen Kartonstücken, die er schließlich zu einem Bild zusammensetzt. Seine künstlerische und technische Ausführung ist dabei strategisch und genau kalkuliert.
Rafiquls Bildinhalte sind Impulse – ein Bewahren, Weiterspinnen und Sortieren von Erinnerungen ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Die kollektive, aber auch individuelle Vergangenheit hinterlässt stets ihre Spuren, die sich mal blasser, mal eindringlicher, mal zarter, mal gröber in der Gegenwart spiegeln. Auf dem Karton bleiben Spuren von Chaos und Ordnung zurück, jedoch als in sich geschlossenes Werk, das Aussicht auf mehrere Interpretationen gewährt, ohne für oder gegen etwas zu plädieren. Shuvo Rafiquls Werke sind Versatzstücke der Erinnerung.
Vanessa Bersis, STRABAG Kunstforum









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