
30.11.2007 – 18.01.2008
Bernard Ammerer
VERNISSAGE
Donnerstag, 29.11.2007, 18:30 Uhr
BEGRÜSSUNG
Ludwig F. Steinbauer, Vorstandsmitglied, STRABAG AG
ZUR AUSSTELLUNG
Florian Steininger, BACA Kunstforum
Bernard Ammerer evoziert in seiner figurativen Malerei das Enigmatische. Dem malerischen Realismus verpflichtet, begegnen uns in seinen Arbeiten junge Menschen, die in ein Bildgeschehen involviert sind, das sich einer eindeutigen Aufklärung entzieht. Momente der Irritation und Gefahr, die den Bildern innewohnen, werden durch die demonstrative Gelassenheit seiner Protagonisten negiert. Sitzend, stehend oder liegend, den Blick in den Betrachterraum richtend oder gestisch in diesen weisend, treten sie in Interaktion sowohl miteinander als auch mit dem Betrachter. Ort des Geschehens ist die staubige Peripherie, die Randzone urbaner Zivilisation, die sowohl lokal als auch global verstanden werden kann. Es sind keine spezifischen Orte, die den Aktionsraum bilden, sondern austauschbare und allgegenwärtige Kulissen, vor denen sich die Handlung entspinnt. Ähnlich verhält es sich mit den dargestellten Personen. Zwar weisen sie individuelle Züge auf, doch bedienen sie nicht die Funktionen des Porträts. In T-Shirts, Jeans und Sneakers erweisen sie sich vielmehr als Stellvertreter einer jungen Generation, die ihre Erlebniswelt frei und unabhängig wählt und ihre Existenz durch ständig erhöhte, scheinbar arbiträre Aktionshandlungen unter Beweis stellt. Die kühle Distanz und Überlegenheit gegenüber dem Geschehen und dem Betrachter, die in der Körpersprache zum Ausdruck kommen, konterkarieren die Zeichen von Kontrollverlust und Grenzüberschreitung. Das Gewaltpotenzial wird an den Betrachter delegiert, der sich mit den Konsequenzen der innerbildlichen Handlung und nicht zuletzt mit seiner eigenen Fantasie konfrontiert sieht. An dieser Stelle wird die zuvor so vehement postulierte Souveränität durch ein Gefühl der Ambivalenz abgelöst und die Wirklichkeitsebenen von Bild- und Betrachterraum verschmelzen. Sind wir dem Spiel mit der Gefahr gewachsen oder werden wir zum Opfer unserer eigenen Empathie? Ammerers Bilder stören auf subtile Weise den Gleichmut des Betrachters und genau darin liegt ihr Reiz.
Katerina Cerny, Kunsthistorikerin und freie Kuratorin
>Bernard Ammerer
>bernardammerer.com
Fotos: STRABAG ART



Upcoming




