
24.11.2006 – 19.01.2007
Sevda Chkoutova
VERNISSAGE
Donnerstag, 23.11.2006, 18:30 Uhr
BEGRÜSSUNG
Hans-Peter Haselsteiner
ZUR AUSSTELLUNG
Barbara Baum, STRABAG Kunstforum
Sevda Chkoutovas Zeichnungen konfrontieren uns auf ungewöhnliche Weise mit dem Thema Kindheit. Sie schockieren und faszinieren, ziehen uns in ihren Bann, stimmen aber durchaus nachdenklich. In der Technik Graphit und Kreide auf Papier arbeitet die Künstlerin tagelang und konzentriert an ihren überdimensionalen Blättern. Die Zeichnung, das wohl unmittelbarste Medium des menschlichen Gestus, vermittelt hier konzentrierte Wirklichkeit. Als Vorlage und Inspiration zu ihren intensiven Portraits dienen der Künstlerin Kinderfotos aus ihrem Bekanntenkreis.
Dargestellt ist die große Bandbreite kindlicher Emotion von freudiger Erregung bis zu Zorn und Angst. Das kindliche Universum steckt voller schwer nachvollziehbarer Gedanken und Phantasien, die sich im übersteigerten Ausdruck der Gesichter widerspiegeln. Sevda Chkoutova liebt Kinder, sie hat Kinder betreut und studiert. Sie kennt ihre Stärken und Schwächen, idealisiert sie nie, drückt aber in ihrer Arbeit starkes Mitgefühl und Verständnis aus. Leise Zwischentöne sind hörbar, Reflexionen auf die eigene Kindheit. Die Unmittelbarkeit der Seele ist in den Zeichnungen von Sevda Chkoutova spürbar.
Die dargestellten Kinder zeigen die nackte Wahrheit. Der kindliche Körper wird niemals im pornographisch-voyeuristischem Sinne dargestellt sondern mit der unschuldigen und natürlichen Freude der Kinder am Nacktsein. Ihr Körperbewusstsein steht am Anfang einer Entwicklung, die mit sexueller Neugierde, freudiger Erregung und der Lust am Spiel einhergeht. Was Kinder tun, ist nicht immer ästhetisch, sie spucken, sind schmutzig, laut, gehen auf die Nerven, aber sie sind stets kreativ, spontan, wissensdurstig und offen. Die wertvolle Kindheit wird oft von dunklen Schatten begleitet obwohl Kinder in einer Welt des Lichts, einem Universum flirrender, verträumter Gedanken leben.
Wunderschöne floral-biomorphe Ornamentik im Hintergrund der Zeichnung umrahmt das dargestellte Kind wie ein Schutz, ein Umfeld das nicht näher definiert wird, das aber an die unberührte Natur erinnert.
Barbara Baum, STRABAG Kunstforum



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