Collection
Dior Thiam (1993, Köln/DE) studierte an der Humboldt Universität zu Berlin, an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und an der Universität der Künste in Berlin. Sie ist eine multidisziplinäre Künstlerin, die ihre Materialien je nach Themenschwerpunkt ihrer Arbeit wählt, dabei greift sie immer wieder auf Archivfotos zurück, die sie anschließend malerisch in ihren Werken weiterverarbeitet. Die Künstlerin interessiert sich vor allem für die Ursprünge und visuelle Kontinuitäten kolonialer Sehgewohnheiten. Die längst überfällige Dezentralisierung westlicher Perspektiven ist einer der Aspekte, die Dior Thiam in ihren Arbeiten behandelt, einhergehend mit Fragen nach Besitzansprüchen und Restitutionen von Fotografien, die unter Zwang aufgenommen wurden. Durch die Arbeit mit eben diesem Fotomaterial zeigt die Künstlerin auf, dass sich in vielen dieser Aufnahmen Widerständigkeit, Wut Verletzlichkeit, Trauer, aber auch Menschlichkeit und Schönheit finden lässt. Durch ihre Werke regt Dior Thiam an, Sehgewohnheiten, die auf Entmenschlichung beruhen, zu hinterfragen, indem wir lernen uns im Akt des Sehens selbst als handelnde, teilnehmende Personen zu begreifen. Dior Thiam erhielt 2025 einen STRABAG ART Award Anerkennungspreis.